Sprachzwang als Mittel der Politik
Die Politisierung der Sprache

1. März 2024

Beschreibung von Kiew auf google in Englisch und Russisch
In meinem Blog konzentriere ich mich auf die Opposition gegen separatistische Kräfte in Spanien und die Sprachenpolitik all derer, die diesem Ziel des „Teile und Herrsche“ dienen. Politiker aller Couleur denken überhaupt nicht daran, dem Willen der Wähler zu folgen, wie zuletzt in der Provinz Valencia bewiesen, wo die beiden konservativen Wahlgewinner, die PP und VOX, ihre Versprechen am Tag der Amtsübernahmne brachen1, für die Freiheit der Wahl der Sprachen zu sorgen.

Blicke über den spanischen Tellerrand zeigen, dass das gleiche Prinzip auch in Deutschland herrscht, wo Bundes- und Landesregierungen ihren woken Gendersprachzwang gegen den Willen der überwältigenden Mehrheit der Deutschen durchsetzen wollen. Diese Versuche der ideologischen Umerziehung wurden jetzt „durch ein sprachliches Geschenk“ erweitert, wie die tagesschau.de am 24. Februar formulierte. Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock habe „eine kleine Änderung im deutsche Sprachgebrauch“ verfügt. „Wir haben das vollzogen, was längst überfällig war: die Schreibweise Eurer Hauptstadt in der ukrainischen Sprache.“ In Zukunft sollen wir Kyjiw statt Kiew schreiben.

Prof. Dr. Werner Müller, ein deutscher Betriebswirtschaftler, der sowohl Platt als auch Spanisch und Russisch spricht, macht sich nicht nur lesenwerte Gedanken über die Sprachen in „Norddeutschland, Katalonien und der Ukraine“.2 Für ihn hat die Umbenennung in „Kyjiw“ ein gewisses amerikanisches Geschmäckle.

Entrussifizierung der deutschen Sprache

In seinem Beitrag auf tkp.at schreibt Prof. Dr. Müller:

„Die offizielle Begründung ist, dass der Name an die Sprache des Volkes angepasst werden soll, also von Russisch in Ukrainisch geändert. Der Verfasser war 2018 für 4 Wochen in Kiew und er hat in Bussen und Bahnen oder anderswo zu ca. 80 % Russisch als Sprache des Volkes gehört. Und niemand hat die russische Sprache so verachtet, dass er mit dem Ausländer versucht hat, Ukrainisch zu sprechen. Nur offizielle Schilder waren in Ukrainisch... Ukrainisch war zumindest damals nicht die Sprache des Volkes, sondern die einer nationalistischen Minderheit, die sich als Elite definiert hat.

Die Entrussifizierung der Sprache ist schon älter, es wurden sogar Menschen zwangsweise umbenannt. Aus Tatjana wurde Tetyana, aus Sergej Sirhij, etc. Man stelle sich vor, die Bundesrepublik Deutschland löst sich auf, jedes Bundesland wird selbständig. Hessen ändert die Amtssprache von Deutsch auf Hessisch. Bei der Hessifizierung wird ein „Georg Schuster“ dann in „Schorsch Schlappeflicker“ umbenannt... Nur am Rande sei erwähnt, dass die russische und die ukrainische Sprache das kyrillische Alphabet verwenden. Das „y“ in „Kyjiw“ seinen Ursprung wohl nicht in der Ukraine, sondern in den USA hat. So kennt z.B. das kyrillische Alphabet einen Buchstaben, der dem deutsche „ü“ entspricht. Der Name des Verfassers wurde einmal in einem russischen Dokument korrekt mit „Мюллер“ angegeben. Bei der Rückübersetzung wurde sein Name nun plötzlich in Myuller geändert. Die Begründung war, dass nach der amtlichen Transkription der kyrillische Buchstabe „ю“ (= ü) in „yu“ zu übertragen sei, schließlich kennen die USA kein „ü“. Die russische Variante des kyrillischen Alphabets kennt zwei Buchstaben „i“ (и + й) für eine lange und eine kurze Aussprache sowie das „y“ (ы). Ukrainisch hat vier „i“s, deren Unterschiede der Verfasser nicht wirklich kennt. Vorbehaltlich dieser Einschränkung erscheint aber trotzdem das „y“ in „Kyjiw“ (Київ) amerikanischen und nicht ukrainischen Ursprungs zu sein; in original-deutscher Transkription müsste es Kijiw heißen. Soweit ist es also mit der Sprache des Volkes!“


Überflüssig zu erwähnen, dass es für mich beim deutschen Kiew statt Kyjiw und Moskau statt Москва́ oder Moskwa bleibt.

Entkatalanisierung des Valenciano

In ähnlich undemokratischer Weise habe die vorherige sozialistisch/grüne Regierung in Valencia, sich der Forderung der Països Catalans unterwerfend, das Valenciano katalanisiert, wie immer häufiger geklagt wird. Schon 2017 wurde auf die korrupten Hintergründe des katalanischen Sprachdiktats hingewiesen. In einem Artikel von Las Provincias: „¿En qué país vivimos?“ (In welchem Land leben wir eigentlich?) heißt es u.a.: „Wer sind heute die Feinde der valencianischen Sprache...? Die PP verhandelte bereits zu Zeiten von José María Aznar (spanischer konservativer Präsident von 1996-2004, HJ) mit dem bekannten Erpresser, der 3 %, von denen Aznar die Stimmen für die Vereidigung als Präsident verlangte. Im Gegenzug bestand die 'Großzügigkeit' dieses Mannes darin, dass er darum bat, die valencianische Sprache in Valencia durch die katalanische Sprache zu ersetzen.“

Nur am Rande sei hier vermerkt, dass auch in spanischen Schulen versucht wird, zu gendern. So werden meine Enkel angewiesen, nicht nur „Torero“ (Stierkämpfer) zu sagen, sondern stets „Torero y Torera“ (also Stierkämpfer und Stierkämpferin) etc.

Politiker entscheiden, wie wir sprechen sollen

Abgesehen von den linguistischen Feinheiten, für die ich nicht qualifiziert bin, ist die alles entscheidende Frage, wird die jetzt gewählte konservative Regierung - wie versprochen - für die freie Wahl der Sprache eintreten? Wer bestimmt über die Sprache? Dazu vermerkte die Organisation „Hablamos Espñol“ jüngst am 16. Februar: „El próximo curso se discriminará lingüísticamente a los niños hispanohablantes de las grandes ciudades de la Comunidad Valenciana“ (Im nächsten Jahr werden spanischsprachige Kinder aus den großen Städten der valencianischen Gemeinschaft sprachlich diskriminiert.)

Das Prinzip „Teile und Herrsche“ wird hier wie folgt umgesetzt: „Das Bildungsministerium der valencianischen Gemeinschaft genehmigt nur Vorschriften, die darauf abzielen, sprachliche Zwänge in Gebieten zu mildern, die als 'kastilisch vorherrschend' gelten, was unfair und diskriminierend ist... Die Sprache gehört Kindern als individuellen Menschen, nicht den Felsen, dem Sand am Strand...Für ein Kind aus Castellón ist es ebenso schädlich wie für eines aus Torrevieja, nicht in der Muttersprache lernen zu können.“
und
„Überraschenderweise wurde den Familien mitgeteilt, dass die Schulräte die Änderung in kurzer Zeit in einer Sitzung beschließen würden. Es sind nicht die Familien, die individuell auswählen können.“

Naja, überraschend ist das leider nicht, denn die Schulräte sind als Angestellte von der Regierung abhängig.
Fußnoten

1 Eine Meldung unter vielen. Am 20.02. titelt ABC.es: Die valencianische Regierung verzögert die freie Wahl der Sprache im Bildungswesen: „Noch ein Jahr wird nichts passieren.“

2 Der Aufsatz „Norddeutschland, Katalonien und die Ukraine“ befindet sich am Ende dieses Links auf dem Blog von Prof. Dr. Werner Müller, der das so beschreibt: diesen „Text finden Sie ..., wenn Sie ganz nach unten scrollen.“

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Ein Buch das u.a. enthüllt:
Sprachdiktat in Katalonien und Valencia
Was sagen die Verfassungen?
Migration als Ursache?
Indoktrination und Korruption

Die Papierversion ist jetzt im Verkauf
Costa Blanca Nachrichten oder
direkt beim Autor

Schnelleinführung in den Katalonienkonflikt

Aus einem Artikel auf kenfm.de im Okober 2019 zum Artikel

Sprachen in Spanien
Spanisch, Baskisch, Katalan, Mallorquin, Valenciano etc.

Mythen und Täuschungen des katalanischen Nationalismus

Peredo Alvaro hat auf der homepage "piratas&emperadores" die Mythen und Täuschungen der katalanischen Nationalisten aufgedeckt.

Hier finden Sie die Übersetzung

Die Strategie der Rekatalanisierung

1980 veröffentlichte "El Periodico" ein geheimes Strategiepapier der katalanischen Regierung. Es zeigt in erschreckender Weise die tatsächliche Geisteswelt der separatistischen Führer auf

Jetzt liegt es in deutscher Übersetzung vor

Pankatalanismus
Kataloniens imperialer Anspruch

Die katalanische Regierung exportiert den Konflikt, in dem sie in den anderen Gemeinschaften, in den Katalanen leben, alle Bestrebungen zur Zerstörung Spaniens unterstützt.
Ein wichtiges Instrument ist dabei die Errichtung einer Sprachdiktatur, die sich nicht scheut, die gleichen Mittel wie Franco einzusetzen.

Separatistische Indoktrination

Die Lehrergewerkschaft AMES veröffentlichte 2017 eine Untersuchung über Schulbücher, wie sie in Spanien und in Katalonien zum gleichen Thema erschienen. In dieser Untersuchung wird die Indoktrination deutlich, wie sie von den Separatisten betrieben wird. Sie ist jetzt auf Deutsch übersetzt

zur Untersuchung^

Demokratie und Sprachzwang


Ein Aufsatz in 6 Teilen über die potentiell gewaltauslösende Wirkung von Sprachzwang mit Beiträgen aus Südafrika, Katalonien, Ukraine und Frankreich.

zum 1. Teil