Wie Politiker Rechte der Bürger verstehen
Was kosten Bürgerrechte?

26. September 2023

Man hat beschlossen, dass Galizisch, Baskisch und Katalan, aber nicht Valenciano als Sprachen im spanischen Parlament zugelassen sind und dafür ab sofort die nötigen Mittel zur Verfügung gestellt. González Pons, Sprecher der Partido Popular Europeo (PPE) bemerkt: „Dies bedeutet, dass das Valenciano als Sprache abgeschafft wird und im Kongress und in Europa als Katalan angesehen werden kann.“

José Antonio Rovira, neuer valenicanischer Erziehungsminister, fordert: „Wir wollen, dass valencianische Kinder Valenciano und nicht Katalan lernen“

Im Juli forderten Familien noch ausdrücklich: „ein Ende der 'sprachlichen Aufzwingung' des Valencianio nicht nur in kastilischsprachigen Gebieten“. Am 24. September dekretiert Mazón, der neue valencianische Präsident, stattdessen, er werde „die 'Sprachpolitik' und die Auferlegung des Valenciano in den kastilischsprachigen Gebieten abschaffen.“

Es ist eine linguistische Frage, ob es sich bei Valenciano und Katalan um zwei getrennte Sprachen oder nicht handelt. Natürlich ist es auch eine Frage der Linguisten, ob das eine ein Dialekt des anderen ist oder umgekehrt. Es sind sicher interessante Fragen - aber wie wichtig sind die Antworten hierauf für unser tägliches Leben?

Für Pedro Sánchez und seine Anhänger sind diese Fragen entschieden und was noch wichtiger ist, die damit verbundenen Rechte zum Gebrauch im Parlament haben einen Preis. Der Preis des Sprachengeschachers ist die Duldung seiner Präsidentschaft. Ich frage mich, wieso kann man Bürgerrechte kaufen bzw. verkaufen? Entweder man hat sie oder man hat sie nicht. Falls zwei Rechte aufeinanderprallen, entscheidet die Gewalt, schrieb Karl Marx. Darüber könnte man in einer zivilisierten Gesellschaft doch verhandeln? Aber kaufen?

Ich frage mich, wie kann das Recht der Nutzung einer Sprache mit einem Preis verbunden werden? Muss das Recht bei der nächsten Wahl wieder gekauft werden? Ich denke, jeder hat das unveräußerliche Recht, seine Sprache zu sprechen und wer verstanden werden will, sollte im spanischen Parlament Spanisch sprechen. Auf seinem Recht bestehen, ist nicht immer sinnvoll und kann beispielsweise im Verkehr tödlich enden.

Die spanische Wirklichkeit: Wer ständig die große spanische Mehrheit damit nerven will, dass man sie in seiner anderen Muttersprache anspricht, obwohl man Spanisch kann, bekommt dieses Recht verkauft. Und das Recht auf die Països Catalans, das katalanische Imperium zumindest in sprachlicher Hinsicht gleich mit.

An dieser Stelle sollte man zusätzlich anmerken: Unterstellen wir mal für einen Moment, die in Katalonien existierende Minderheit der katalanischen Muttersprachler hätte das Recht zu fordern, im spanischen Parlament Katalan zuzulassen. Da muss man doch fragen, wie hält es diese Minderheit mit dem Recht der Spanier und auch der spanischen Mehrheit in Katalonien auf Unversehrtheit der spanischen Staatsgrenzen? Dieses Recht schließt das Recht auf Separierung aus - weswegen das Referendum 2017 auch illegal war. Außerdem, wie hält es diese Minderheit mit dem Sprachzwang in Katalonien? Kein Spanisch in Katalonien aber Katalan im spanischen Parlament?

Nicht gefragt bei diesen Deals wurde das spanische Volk. Das gilt auch für die Abschaffung des Sprachzwangs in Valencia.

Es gibt seit März 2022 eine unerledigte Petition, die Frage des Sprachzwangs im valencianischen Parlament zur Sprache bringen zu dürfen. Darauf haben die Bürger ein Recht, das seit mehr als einem Jahr ignoriert wird. 1 1/2 Jahre nichts! So ist auch in den drei Schulen hier am Ort, von denen ich Kenntnis habe, nichts passiert, das erkennen läßt, den Sprachzwang auch nur zu mildern. Die Einführung von Regionalsprachen im nationalen Parlament kann jedoch in Blitzeseile passieren.

Eine Ausnahme gibt es jedoch, die zeigt, dass eine solche Änderung schnell geht. Mazón hat dekretiert, dass der Sprachzwang für Valenciano nur noch in den Gebieten abgeschafft ist, in den nur wenig valencianischer Muttersprachler zu finden sind. Das sollen die Gebiete im südlichen Valencia mit der Metropole Alicante sein. Einen Keil zwischen die Bürger treiben geht schnell, wie schnell der Unterricht umgestellt werden kann, wo die Schule doch schon begonnen hat, wird man sehen.

Die Stadt Valencia bleibt ausgenommen, obwohl der Anteil der Valenciano-Muttersprachler auf ca. 15% geschätzt wird, wie die Plataforma por la Lengua (Plattform für die Sprache) noch 2020 jammerte und forderte, deswegen den Sprachzwang zu verstärken.

Mit dem teilweisen Zugeständnis nur an den Süden kann man die Bewegung für das Recht der Eltern, über die Unterrichtssprache für ihre Kinder zu bestimmen, möglicherweise spalten und sich so weiter diese Rechte über den Bürger für den Markt der Politiker erhalten. Ich frage mich, könnte man dieses Selbstbestimmungsrecht von den Politiker kaufen? Ja, passiert schon teilweise. Wer genug Geld hat, schickt sein Kind auf eine Privatschule, da ist der Sprachzwang eh schon reduziert.

Nur zur Erinnerung, Demokratie soll ja irgendwas damit zu tun haben, dass die Politiker für die Bürger da sind und nicht umgekehrt. Von Kauf ist da nirgends die Rede.
Newsletter bestellen!
Wir senden als newsletter nur dann eine Nachricht, wenn ein neuer Artikel vorliegt!
Hier klicken, um newsletter zu bestellen oder zu stornieren

Ein Buch das u.a. enthüllt:
Sprachdiktat in Katalonien und Valencia
Was sagen die Verfassungen?
Migration als Ursache?
Indoktrination und Korruption

Die Papierversion ist jetzt im Verkauf
Costa Blanca Nachrichten oder
direkt beim Autor

Schnelleinführung in den Katalonienkonflikt

Aus einem Artikel auf kenfm.de im Okober 2019 zum Artikel

Sprachen in Spanien
Spanisch, Baskisch, Katalan, Mallorquin, Valenciano etc.

Mythen und Täuschungen des katalanischen Nationalismus

Peredo Alvaro hat auf der homepage "piratas&emperadores" die Mythen und Täuschungen der katalanischen Nationalisten aufgedeckt.

Hier finden Sie die Übersetzung

Die Strategie der Rekatalanisierung

1980 veröffentlichte "El Periodico" ein geheimes Strategiepapier der katalanischen Regierung. Es zeigt in erschreckender Weise die tatsächliche Geisteswelt der separatistischen Führer auf

Jetzt liegt es in deutscher Übersetzung vor

Pankatalanismus
Kataloniens imperialer Anspruch

Die katalanische Regierung exportiert den Konflikt, in dem sie in den anderen Gemeinschaften, in den Katalanen leben, alle Bestrebungen zur Zerstörung Spaniens unterstützt.
Ein wichtiges Instrument ist dabei die Errichtung einer Sprachdiktatur, die sich nicht scheut, die gleichen Mittel wie Franco einzusetzen.

Separatistische Indoktrination

Die Lehrergewerkschaft AMES veröffentlichte 2017 eine Untersuchung über Schulbücher, wie sie in Spanien und in Katalonien zum gleichen Thema erschienen. In dieser Untersuchung wird die Indoktrination deutlich, wie sie von den Separatisten betrieben wird. Sie ist jetzt auf Deutsch übersetzt

zur Untersuchung

Demokratie und Sprachzwang


Ein Aufsatz in 6 Teilen über die potentiell gewaltauslösende Wirkung von Sprachzwang mit Beiträgen aus Südafrika, Katalonien, Ukraine und Frankreich.

zum 1. Teil