Welchen Zwecken dient das?
Gendern, Wokismus und Sprachzwang

05. Februar 2023

Schon vorletztes Jahr titelten verschiedene Zeitungen: VW-Konzern zwingt Angestellte zum Gendern. (Unterstreichung von mir) Damit folgte das Unternehmen nur der seit 2018 geübten Praxis von Hannover, der Hauptstadt Niedersachsens. Niedersachsen und der Bund sind aufgrund des VW-Gesetzes die wichtigsten Aktionäre von VW.

Dieses Praxis des Sprachzwangs wird mittlerweile von immer mehr (vor allem DAX-) Unternehmensvorständen, erwogen und/oder eingeführt. Trotz der Ablehnung und des Widerstandes in der Bevölkerung. Mit dem Wokismus kommt eine Liste von Wörtern dazu, die man nicht mehr benutzen darf.

Was hat das mit dem Sprachzwang verschiedener spanischer Regionalregierungen zu tun?

Das deutsche Wikipedia erklärt das Gendern so: „Gendern (steht) im Deutschen für einen geschlechterbewussten Sprachgebrauch, der eine Gleichbehandlung der Geschlechter in der schriftlichen und gesprochenen Sprache zum Ausdruck bringen will“ und umgeht damit die Frage, wer gendert? Es handelt sich um eine typische, ideologische Wikipediadefinition, denn Wikipedia ist nicht objektiv, sondern ideologisch gelenkt von genau den Leuten, die gendern und 'wokes' Verhalten erzwingen wollen. Aber das ist hier nicht das Thema. Genauso wenig, wie ich hier über das Für und Wider des Genderns reden will. Dieser Blog beschäftigt sich mit dem Separatismus in Spanien und dem Sprachzwang als Vehikel. Es geht wie beim Sprachzwang um die damit verbundenen Nötigungen und den dahinter stehenen Interessen.

„Gendern“ ist kein handelndes Subjekt mit eigenem Willen, sondern ein Objekt. Personen handeln und so sehr ich für die Gleichbehandlung der Geschlechter bin, muss ich doch nicht die Mittel gutheißen, mit denen das erzwungen werden soll. Der Zweck heiligt die Mittel ist für gewöhnlich eine Parole derer, die nur ihren eigenen Zweck im Blick und dabei keine Probleme mit der Anwendung von Zwang und Gewalt haben.

Dabei spielt es keine Rolle, ob man wie der Journalist Rod Dreher trotz seiner Ablehnung meint: „Der Wokismus ist ein sanfter Totalitarismus“. Diejenigen, die mit sanft anfangen, haben bei Mißerfolg in der Regel keine Mühe, auf unsanft zu wechseln.

Das zeigt sich auch daran, dass solche Ideologen sich nicht daran stören, Zwang gegen eine Mehrheit anzuwenden. Die Deutschen wollen nicht gendern und brauchen auch keine Liste mit verbotenen Worten wie Winnetou, Indianer. Negerkuss oder Mohrenapotheke. Die US-Regierung hat in Pässen sogar Vater und Mutter abgeschafft und fragt stattdessen nach Elter 1 und Elter 2.

Es gibt leider nur vereinzelt Initiativen, die öffentlichen Einrichtungen den Genderzwang verbieten wollen. Doch Vorsicht ist angebracht. So totalitär wie das Gendern heute in vielen Ländern des Westens gehandhabt wird, so wenig hilfreich ist auch der Versuch, das Gendern an sich zu verbieten. Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden.

Wann immer ich sehe, dass ein Text, ein Buch, ein Fernsehprogramm oder ein Video gendert, überlege ich mir, ob ich die dort angebotene Information wirklich benötige. In der Regel entscheide ich mich für andere Informationen, man kann sowieso nicht alles konsumieren und trotzdem gut informiert sein.

Das Ziel der Genderer ist jedoch längst erreicht, die Parlamente beschäftigen sich mit dieser Frage, statt mit den wirklich politisch wichtigen Fragen. Die Leute merken es kaum, wenn sie sich übers Gendern, den Wokismus und den damit verbundenen Sprachzwang streiten.

Genau das passiert auch in Spanien, wobei es mir erscheint. dass das Problem des Genderns nicht so gehäuft auftritt. Es wird allerdings von den gleichen politischen Kräften wie in Deutschland gefördert, was man u.a. an der Benennung der Partei Unidas Podemos (genderfrei müsste es Unidos heissen) sehen kann, einer Partei, der man trotz aller Unterschiede wohl eine gewisse Verwandtschaft mit den deutschen Grünen nachsagen kann.

Spanien streitet stattdessen bevorzugt über die Sprachenpolitik (vor allem) in Schulen. Streit über Prozente für diese oder jene Sprache, völlig losgelöst von der Tatsache, dass man in seiner Muttersprache am besten lernt. Dabei ist die Lösung einfach: Die Eltern sollen entscheiden, in welcher Sprache die Kinder lernen. Der Streit hätte ein Ende und die schulischen Leistungen dank Lernen in der Muttersprache können verbessert werden.

Glücklicherweise streiten die Leute nicht immer, sondern handeln manchmal. Die Masse der Deutschen gendert nicht und zieht sich bei Bedarf genüsslich einen Negerkuss rein, während sie das nächste Winnetou-Video schaut. Und Spanien?

Die Hauptstadt spricht kein Valenciano konnte man am 30. Januar lesen, „80 % verstehen Valenciano, aber nur die Hälfte von ihnen kann es sprechen.“ Welches Ergebnis würde eine Untersuchung aus der Provinz, in der zweifelsfrei häufiger Regionalsprache angewendet wird, ergeben? Die letzten Umfragen sind alle lange her, aber nirgends ergab sich eine Mehrheit für sie. Nur der Sprachzwang hat zugenommen.


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