„Der valencianische Ombudsmann fordert das Bildungsministerium nachdrücklich auf, die Diskriminierung des Spanischen zu verbieten“ lautet der Titel dieser spanischen Online-Zeitung und zeigt darunter das Triumvirat, das für den Sprachzwangs in Valencia verantwortlich ist. Von links nach rechts: der Präsident der valencianischen Gemeinschaft, der valencianischen Erziehungsminister und der Bürgermeister der Stadt Valencia.
Unter dem Titel heißt es u.a., dass mehr als 38.000 Unterschriften die Initiative unterstützen , die den „Katalanismus in der valencianischen Gemeinschaft“ in Schach hält. Mit dieser Initiative ist die Unterschriftenaktion von „Hablamos Español“ gemeint, über die ich am 1. März berichtet habe.
Das ist schon richtig verstanden, denn der Versuch der katalanischen Separatisten, sich von Spanien zu lösen, geht einher mit dem Versuch, mit dem Begriff der „Països Catalans“ sich die valencianische Gemeinschaft und die Balearen sozusagen einzuverleiben. Begleitet ist dieser Konfliktexport von Versuchen, die regionalen Sprachen wie Valenciano, Mallorquin, Menorquin etc. zu katalanisieren, wogegen es erheblichen Widerstand gibt.
Leider werden diese Bemühungen katalanischer Separatisten von dem Triumvirat mehr oder weniger offen unterstützt, wobei auch Zahlungen aus Katalonien an entsprechende Organisationen dazu gehören. Auf diesem Blog wurde schon mehrfach, unter anderem unter dem Titel Geldregen aus Steuern für Separatisten in Valencia berichtet.
Die gute Nachricht lautet, dass mittlerweile die Separatisten selbst im Streit über den Sprachzwang liegen.. Die schlechte Nachricht lautet, dass die katalanische Regierung sich weiterhin weigert, dem Beschluß der höchsten katalanischen und spanischen Gericht nachzukommen, wenigstens 25% Unterricht auf Spanisch für die Mehrheit der spanischsprachigen Menschen in Katalonien zu ermöglichen. Die totale Inmersión (Eintauchen in die Regionalsprache) soll für die Schüler gelten, die auf öffentlichen Schulen gehen müssen, weil sie sich eine Privatschule nicht leisten können.
Die Inmersión gilt jetzt natürlich auch für die ukrainischen Flüchtlinge. Die valencianische Regierung stellt lobenswerterweise einen Übersetzungsservice zur Verfügung und was wird daraus? „Die Website priorisiert von Anfang an Kommunikationsinhalte auf Valenciano vor Spanisch.“. Da wird aber jeder Flüchtling bei seiner Rückkehr in die Ukraine seinem Lebenslauf ein stolzes: „Ich kann jetzt auch Valenciano“ beifügen.
Interessanter ist da schon die Nachricht, dass die Unterstützung des Separatismus auf ihr historisches Tief gefallen sei, wie el Mundo meldet. Das kann ja durchaus sein, ist aber kein Grund für überschäumenden Optimismus.
Man muss sich immer vor Augen halten, dass es nicht darum gehen kann, nur 25% Spanisch zu fordern. Diese Forderung läuft Gefahr, von den eigentlichen Notwendigkeiten abzulenken. Die Eltern sollten das Recht haben, über die Unterrichtssprache ihrer Kinder zu bestimmen, wie es „Hablamos Español“ fordert. Nur diese Regelung schafft gerechte Chancen in der spanischen Schulbildung.
Wie notwendig das ist, kann man nicht nur an den Beamten und Angestellten ermessen, die versetzt werden und deren Schüler dann, sagen wir, nur Katalan gelernt haben und jetzt plötzlich auf Baskisch, also in einer völlig fremden Sprache, unterrichtet werden. Einem Kind mit Down-Syndrom und mit einer verminderten Kapazität von 33% wird der Unterricht auf Spanisch verweigert. „Der Junge versteht im Unterricht nichts. Alle Bücher sind auf Valenciano, mit Ausnahme von zwei Geschichten auf Spanisch“. Seit dem 5. Oktober wartet die Mutter vergebens auf eine Antwort auf ihre Eingabe, dass ihr Sohn auf Spanisch unterrichtet werden kann. Soviel zur von der PSOE und den grünen Nationalisten von der Koalitionspartei Compromís geforderten Inklusion.
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