Der Sprachenstreit ist wieder voll entflammt
Separatisten, Tatsachen und Justiz

28. November 2021

Es gibt immer noch Leute, die es einfach nicht glauben können, dass Schüler in Katalonien praktisch kein Spanisch mehr lernen können, obwohl die Muttersprache der Mehrheit der Katalanen Spanisch und nicht Katalan ist. Es ist beinahe so, als ob man in Schleswig-Holstein nur noch auf Dänisch unterrichten würde.

Die Schlagzeilen der letzten Tage bezüglich der Urteilssprüche höchster spanischer und katalanischer Gerichte sowie das Verhalten der separatistischen Regierung Kataloniens belegen diese Tatsache jedoch zweifelsfrei.

Dabei sind die Verhältnisse in den Schulen Valencias durchaus denen in Katalonien ähnlich, wenn auch noch nicht so weit „fortgeschritten“. Aber für diesen Fortschritt fließt ja viel Geld von Katalonien an ihre sogenannten „països catalans“. (katalonische Länder)

Um zu verstehen, reicht es, die verschiedenen Schlagzeilen der letzten Tage zu lesen.

23.11.21 Cronica global titelt: „Der TS (Oberste Gerichtshof Spaniens) kippt die Sprachimmersion und die (katalanische) Generalitat lehnt 25 % der spanischen Sprache ab“ und erklärt weiter: „Das TS weist die Berufung der katalanischen Regierung gegen das Urteil des obersten katalanischen Gerichts zurück, wonach mindestens ein Viertel des Unterrichts in einer der beiden Amtssprachen Kataloniens abgehalten werden muss.“

24.11.21 europapress: „Aragonès fordert Sánchez auf, das Modell der Sprachimmersion nach dem Urteil des TS zu verteidigen.“ Aragonès ist der separatistische Präsident Kataloniens, Sánchez der spanische Präsident. Es handelt sich also um eine Aufforderung, das Urteil des höchsten katalanischen und des höchsten spanischen Gerichts zu mißachten.

Mißachtung ist Teil separatistischer Politik. Hunderte von katalanischen Familien bemühen die Gerichte seit 1994 darum, dass ihren Schülern wenigstens ein Anteil von 25% Spanisch an den katalanischen Schule zugestanden wird. Das sind 27 Jahre der Schikane seitens katalanischer Behörden, die diese Familien erleiden müssen.

Nicht anders handelt die Bürgermeisterin von Barcelona Ada Colau: Sie schließt sich der katalonischen Regierung gegen die Zweisprachigkeit in katalanischen Schulen an! Was für eine Tyrannei, einen Anteil von 25% schon als zweisprachig zu begreifen und strikt abzulehnen.

25.11.21 El Español beschreibt die armselige Reaktion Madrids auf diese eklatanten Rechtsverletzungen: „Die Regierung lehnt den Ungehorsam von Aragonès gegenüber der spanischen Sprache ab, wird ihn aber nicht zur Einhaltung des Gesetzes drängen.“

Die (konservative) PP unter Führung von Pablo Casado fordert einen §155 für die Erziehung. (Mit dem §155 wurde die katalanische Regierung 2017 nach der unbestimmten Unabhängigkeitserklärung von Puigdemot entmachtet und Neuwahlen angeordnet). Was für eine Heuchelei! Pablo Casado sollte lieber den Präsidenten seiner galicischien Tochter-Volkspartei (Partido Popular de Galicia), Alberto Núñez Feijóo, auffordern, sich an die Gesetze zu halten und den dortigen Sprachzwang, der dem in Katalonien entspricht, sofort aufzuheben und in den dortigen Schulen ebenfalls sofort 25% Spanisch zuzusichern.

Aber die Situation dieses Sprachenstreits ist zu praktisch für alle regierenden Parteien in Spanien. Von den wirklichen Problemen, u.a. der grassierenden Korruption wird abgelenkt. Diese Parteien maßen sich statt der Eltern an, über die Sprache im Unterricht zu bestimmen. In den autonomen Regionen kann man diesen Streit auch hervorragend für finanzielle Arrangements/Erpressungen mit dem spanischen Staatshaushalt nutzen. Das geht ja nur auf Kosten der Schüler, die sowieso keine Lobby haben.

Dabei wird das Problem noch verschärft durch die imperialen Ansprüche der katalanischen Separatisten, die in Spanien u.a. die Provinz Valencia und die Balearen als Teile Kataloniens betrachten und willfährige Anhänger in den dortigen Regierungen finden.

So wundert es nicht, dass der Bürgermeister der Stadt Valencia, Joan Ribó, erneut 419.000 Euros an eine Gruppe von Katalanisten in Valencia bewilligt während er die Mittel für die valencianische Kulturgesellschaft Lo Rat Penat kürzte. „Die Hauptaufgabe dieser Gesellschaft war und ist die Förderung, Vermittlung und Verbreitung der valencianischen Sprache und Kultur“ (Wikipedia) Die Subventionen gingen an Gruppen wie die Escola Valenciana, Acció Cultural etc., die schon immer finanziell aus Katalonien versorgt wurden, wie auch in diesem Blog (Suche nach Escola Valenciana und Noch mehr Steuergelder für Separatisten) schon seit 2018 immer wieder berichtet wurde.

Dabei wäre die Lösung so einfach. Die Regierungen in den verschiedenen autonomen Regionen hielten sich an die jeweilige Verfassung und die Gerichte. Das heißt, die Verwaltung arbeitet in den den jeweiligen Amtssprachen und an den Schulen sollen die Eltern über die Wahl der Unterrichtssprache entscheiden.

Für diese Forderungen läuft zur Zeit in der Provinz Valencia eine Unterschriftensammlung für ein Volksbegehren. Es wird auch wirklich Zeit, dass was passiert, denn die valencianische Las Provincias berichtete schon am 22.11.21: der valencianische Erziehungsminister „Marzà drängt darauf, dass Sprache und schriftliche Aufgaben in Valenciano die Noten der Schüler beeinflussen“.


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